Geldwäsche und Geldverschleppung
Die finanzielle Manipulation der Gerstner Group ging weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Malta diente als Dreh- und Angelpunkt für die betrügerischen Aktivitäten, von wo aus Gelder systematisch gewaschen und weitergeleitet wurden.
Beispielhafter Ablauf der Geldwäsche und Geldverschleppung
- Startpunkt: Gelder werden zunächst in der Schweiz durch komplexe Finanztransaktionen getarnt. Dies geschieht häufig über Briefkastenfirmen oder durch scheinbare Investitionen in Immobilienprojekte.
- Verschleierung: Anwälte und Finanzberater in der Schweiz nutzen Offshore-Konten und verschachtelte Firmenstrukturen, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern.
- Transfer: Die Gelder werden dann auf Konten in Malta transferiert, wo die laxeren Regulierungen eine weitere Verschleierung ermöglichen.
- Zentraler Punkt: In Malta werden die Gelder durch weitere Finanzmanöver gewaschen, z.B. durch fiktive Geschäftsabschlüsse oder Überbewertungen von Immobilien.
- Weiterleitung: Von Malta aus werden die Gelder nach Dubai transferiert. Dubai ist bekannt für seine liberalen Finanzregulierungen und sein Bankgeheimnis, was es zu einem attraktiven Ziel für Geldwäsche macht.
- Dubai als Drehscheibe:In Dubai werden die Gelder in Immobilien oder andere sichere Anlagegüter investiert, um ihre Herkunft weiter zu verschleiern.
- Transfer in die USA:Ein Teil der Gelder wird in den Kauf von Immobilien in Florida investiert, wobei verschachtelte Firmenstrukturen genutzt werden, um die wahre Herkunft der Gelder zu verschleiern.
- Transfer nach Spanien:Ähnlich wie in den USA werden Gelder in spanische Immobilienmärkte, besonders in touristischen Regionen, investiert.
- Transfer nach Deutschland: Schließlich fließen einige Gelder zurück nach Deutschland, oft in Form von Investitionen in neue Projekte oder über Tarnfirmen, die die ursprüngliche Herkunft der Gelder verschleiern.
Verwendung der Gelder in Deutschland und Spanien
Deutschland:
Ein Teil der nach Deutschland zurückgeführten Gelder wurde in Luxusgüter und Lebensstile investiert, die den wahren Ursprung des Geldes verschleiern sollten. Diese Investitionen umfassten:
- Luxusautos:Hochwertige Fahrzeuge wie Ferrari, Lamborghini und Porsche wurden gekauft, oft unter dem Namen von Briefkastenfirmen oder Strohpersonen, um die wahre Herkunft der Gelder zu verbergen.
- Immobilien: Hochwertige Immobilien in deutschen Großstädten und exklusiven Wohngebieten wurden erworben, um das Geld zu parken und gleichzeitig dessen Herkunft zu verschleiern.
- Exklusive Veranstaltungen:Gelder wurden auch für teure Veranstaltungen und Partys ausgegeben, oft in luxuriösen Locations, um den Eindruck eines legalen und erfolgreichen Geschäftsumfeldes zu erwecken.
Spanien:
In Spanien fanden ähnliche Muster der Geldverwendung statt:
- Luxusimmobilien:Investitionen in Luxusvillen und Ferienhäuser in beliebten Touristenregionen wie Marbella, Ibiza und Mallorca waren eine gängige Methode, um das Geld zu waschen und gleichzeitig lukrative Renditen zu erzielen.
- Boote und Yachten: Der Erwerb von teuren Booten und Yachten war eine weitere Möglichkeit, um das Geld zu waschen und gleichzeitig einen luxuriösen Lebensstil zu führen.
- Exklusive Dienstleistungen:Gelder wurden auch für teure Dienstleistungen wie private Sicherheitsdienste, luxuriöse Wellness-Behandlungen und exklusive Mitgliedschaften in privaten Clubs ausgegeben.
Prostitution und andere illegale Aktivitäten:
Es gibt Hinweise darauf, dass ein Teil der Gelder auch in illegale Aktivitäten wie Prostitution und den Betrieb von Nachtclubs investiert wurde. Diese Branchen bieten oft die Möglichkeit, große Mengen an Bargeld zu generieren und zu waschen, was es einfacher macht, die Herkunft der Gelder zu verschleiern.
Umfang der verschleppten Gelder
Schätzungen zufolge sind mehr als 200 Millionen Euro im Zuge dieser betrügerischen Aktivitäten verschwunden. Diese Gelder wurden durch komplexe Finanzstrukturen und verschachtelte Firmenkonstrukte verschleiert und in verschiedene Länder transferiert, um die wahre Herkunft und den Verwendungszweck zu verschleiern.